Die Sherlock-Holmes-Pfeife im Originalwerk:
Die Figur tauchte erstmals 1887 auf, als Arthur Conan Doyles Roman „A Study in Scarlet“ in Beeton’s Christmas Annual veröffentlicht wurde (nachdem der Autor mehrere Absagen von anderen Zeitschriften erhalten hatte).
Insgesamt wurde Sherlock Holmes von seinem Autor in 4 Romanen und 56 Kurzgeschichten dargestellt, die zwischen 1887 und 1930 veröffentlicht wurden.
Schon im Original wird der Detektiv als begeisterter Tabakkonsument beschrieben: Zigaretten, Zigarren und Pfeifen kommen in Conan Doyles Geschichten regelmäßig vor.
Sherlock Holmes raucht starken, schwarzen Pfeifentabak, den er im Boden eines Eimers neben dem Kamin aufbewahrt (was wir aus Gründen der Tabakkonservierung und der Hygiene absolut nicht empfehlen).
Drei verschiedene Sherlock-Holmes-Pfeifen werden in den Büchern erwähnt:
Eine alte Bruyèrepfeife: Bruyère ist das klassische Material für Holzpfeifen, die aus den Stümpfen oder Wurzeln von Knollenbäumen hergestellt werden. Das Holz ist sehr hart, hitzebeständig, leicht und atmungsaktiv wie ein lebendiges Material mit eleganten Rippen oder Adern;
Pfeife aus Ton/Schwarzerde: Tonpfeifen werden aus einem massiven Stück Ton hergestellt, was sie sehr zerbrechlich macht. Sie sind leicht und nehmen Feuchtigkeit auf. Traditionelle Pfeifen werden heute nicht mehr hergestellt, aber es gibt Pfeifen aus geschmolzenem Ton;
eine Churchwarden-Pfeife aus Kirschholz: Diese Pfeifen werden wegen ihres langen Stiels auch als „Lesepfeifen“ bezeichnet, da man damit lesen kann, ohne dass der Rauch in die Augen gelangt.
Was ist Heidekraut?
Man kann sagen, dass Bruyère ein sehr geheimnisvolles Material ist… aber Sie werden bald herausfinden, warum!
Erica arborea, auch einfach Erica genannt, ist ein Mitglied der großen Familie der Ericaceae, die etwa 1350 Arten umfasst, die über die ganze Welt verteilt sind.
Sie erscheint als Strauch, der eine Höhe von maximal 2 Metern erreichen kann.
Seine Besonderheit besteht darin, dass sich knapp unter der Erde eine besondere Verdickung, der so genannte Stamm, bildet, der das Rohmaterial für das Rohr darstellt.
Dieser Stamm ist an der Oberfläche nichts Besonderes.
Erica arborea kann von Erica scoparia, dem weiblichen Gegenstück, unterschieden werden.
Die Chocolatiers, d. h. diejenigen, die die Wurzel aus der Erde graben, verwenden diese Unterscheidung, um auf die unterschiedlichen Eigenschaften der Stämme der beiden Arten hinzuweisen.
Die männliche Art liefert größere, kompaktere und intensiv gefärbte Stämme und ist die einzige Art, die zur Herstellung von Pfeifen verwendet wird.
Aber was macht diese Pflanze so geheimnisvoll?
Das Geheimnis liegt darin, wie und warum sich der Stamm unterirdisch bildet, diese besondere Schwellung, aus der Rohre entstehen.
Den Botanikern zufolge ist sie eine Folge pathologischer Faktoren, die auf verschiedene Arten von Traumata zurückzuführen sind.
Es handelt sich also um eine Ausscheidung, die zu einer holzigen Masse führt. Dieses Phänomen tritt auch bei anderen Bäumen auf, doch scheint Erica arborea eine gewisse Veranlagung zu haben.
Traumatische Verletzungen, aus denen der Stamm entsteht, können überall im Wurzelsystem auftreten und gerade durch ihre Zufälligkeit gut geformte und konforme Stämme hervorbringen, aber auch solche, die verbeult und unbrauchbar sind.
In den Stämmen sind fast immer Fremdbeläge wie Steine und Erde vorhanden, die von einem traumatischen Ursprung der Beule zeugen. In anderen Fällen sind Insektenstiche oder Gänge sichtbar.
Doch wie sieht ein Reisigholzstamm aus?
Die größten Exemplare wiegen bis zu 50 kg und haben einen Durchmesser von einem halben Meter, doch sind sie heute immer seltener in dieser Größe zu finden.
Die äußere Schicht ist dünn, rau und spröde, die Farbe reicht von rotbraun bis schwarz, während das Holz gelblich bis gräulich ist.
Wo wächst Erica arborea?
Erica arborea wächst wild in verschiedenen Ländern, z. B. in Italien, Frankreich, Spanien, Griechenland, der Türkei, Albanien, Korsika und Algerien, es handelt sich also um eine typische mediterrane Strauchpflanze.
Sie wächst auf verschiedenen Böden und das ideale Klima ist küstennah, in einer Höhe zwischen 700 und 800 Metern.
Die italienische Bruyère ist in der ganzen Welt sehr beliebt und geschätzt, und die größten Anbaugebiete sind Kalabrien, die Toskana, Sardinien, Ligurien und Sizilien.
Vor vielen Jahren war Italien mit 50.000 Ballen pro Jahr der weltweit führende Exporteur von Bruyère.
Die Idee, Bruyèreholz zur Herstellung von Pfeifen zu verwenden, stammt allerdings von den Franzosen.
Es gibt eine Geschichte, nach der ein Raucher, der nach Korsika reiste und seine Schaumstoffpfeife verloren hatte, einen örtlichen Bauern bat, ihm eine Pfeife zu besorgen.
Der Bauer fertigte eine Pfeife aus Bruyère an. Der Raucher fand sie ausgezeichnet und beschloss, einige Stücke mit nach Hause zu nehmen.
Einige Jahre später, d.h. Mitte des 19. Jahrhunderts, wurde die Stadt Saint Claude zur Hauptstadt der Bruyèrepfeife, d.h. der modernen Pfeife, die die Schaumstoffpfeife endgültig ablöste.